Ein neuer Abschnitt
Einleitung
Ein altes Jahr geht zu Ende – ein neues Jahr beginnt. Eine gute Zeit Rückblick und Ausblick zu halten.
Titel „ein neuer Abschnitt“ bezieht sich auf die Wochenlesungen. Seit der Zeit Esras 515 v. Chr., wird die Tora in 54 Abschnitten 3. Jhd.n.Chr. (Paraschot) wöchentlich in der Synagoge gelesen.
„Die Tora hat 70 Gesichter“ – es gibt für jeden Neues zu entdecken. Es lohnt sich, sich im neuen Jahr, auf das Wort einzulassen – dazu muss man Platz schaffen. Ps 1,1-3
Heute betrachten wir den letzten Abschnitt des Jahres. 5 Mos 33-Jos 1,1-18
Grobeinteilung: Mose segnet die 12 Stämme, Mose kommt selbst nicht ins verheissene Land, Josua wird von Gott ermutigt, das Land einzunehmen.
Segne, denn zum Segnen bist du berufen
Mose segnet alle 12 Stämme Israels.
Segnen ist mehr als nur ein guter Wunsch oder die Kraft des positiven Denkens. Es ist Aussprechen von Gott her in diese Welt hinein. Der Segen erwächst aus der Beziehung zu Gott: „Der Segen sagt zu, was der Glaube von Gott empfängt.“ Bsp: Enkelinnen gesegnet bei der Taufe.
Ihr Eltern segnet eure Kinder. Segnet sie direkt, oder betet im Stillen für sie.
Gerade auch an die Älteren unter uns: Segnet! Segnet die nächste Generation! Ihr wisst, was es braucht und kennt den, der es wirken kann.
Ende Jahr: Zeit Menschen zu segnen, mit denen du unterwegs warst.
Bracha im hebräischen ist Beides: „Handeln Gottes (Segen) und Antwort vom Menschen (Lobpreis) „Gelobt seist du, Herr, unser Gott, König der Welt (…) Phonetisiert: Baruch ata adonaj elohenu melech ha'olam, (...)“ – Brotessen, Weintrinken, Baumfrüchte, Erdfrüchte, allg. Nahrungsmittel. Es entsteht ein Bewusstsein, der Gegenwart Gottes
Die letzte Wochenabschnittslesung erinnert uns daran unsere Nächsten zu segnen und Gott gegenüber Dankbarkeit auszudrücken.
Sei dir bewusst, dass du nicht alles erreichen kannst
Mose kam nicht über den Jordan ins verheissene Land. Wieso?
Der direkte Grund: Mose war frustriert und lud seinen Frust am Volk ab, während Gott nur Wasser spenden wollte. Aber: Mose war ein Diener Gottes (18x erwähnt – sonst nur Josua 2x) und ein Freund Gottes. Der demütigste Mensch auf Erden. Jesus auf dem Berg der Verklärung traf sich mit Elia und mit Mose.
Der tiefere Grund: Als Menschen sind wir sterblich Der Mensch kommt aus dem Staub und Gott haucht das Leben ein. (Hiob 33,6 / Elihu)
Ludwig Schneider: „Das Leben ist wie eine unvollendete Sinfonie. Wenn wir vom Tod des Mose jenseits des Jordans lesen, dann ist das ein Trost. Keiner von uns sollte sich schuldig fühlen, gedemütigt oder frustriert über das, was er erreichen wollte, aber nicht erreicht hat.» - Es liegt in der Natur des Menschen.
Gott war gnädig und liess Mose das Land schauen. Das erinnert an die Hoffnung, die wir haben auf ein Leben bei Gott auf einer Neuen Erde und einem neuen Himmel.
Die letzte Wochenabschnittslesung erinnert uns an unsere Begrenzungen und schenkt uns auch Trost.
Starte mutig ins neue Jahr, der Herr ist mit dir
Josua wurde von Mose ermutigt aber auch von Gott persönlich.-
Das neue Land ist uns von Gott geschenkt, aber es muss eingenommen werden. Dazu braucht es Mut
Der Grund, warum uns niemand widerstehen kann, liegt in Gottes Gegenwart „ich werde mit dir sein“ „Ich will dich nicht aufgeben“ 4x „sei stark und mutig!“
Ist verbunden mit der Bereitschaft Gottes Wort zu hören und zu tun „achte darauf“ / «weiche nicht» «dann wirst du Gelingen haben
Nicht nur für die jüngere Generation: Konferenz John Wimber: «Ich bin zu alt» Jer 1,7 Sage nicht: «Ich bin zu jung, sondern wohin ich dich…»
Die letzte Wochenabschnittslesung erinnert uns daran, mutig vorwärts zu gehen und neues Land einzunehmen und Gott dabei mit uns ist.
Schluss
Das Jahr mit Segnen abschliessen, und das Neue mit Segen beginnen.
Wir wollen uns bewusstwerden, dass wir begrenzt sind – gelassen damit umgehen.
Mut voranzugehen und mit Gott Neues wagen
Biblische Bezüge
Psalm 1, 1-3
5. Mose 33, 1-6
4. Mose 20, 2-13
Psalm 106, 32-33
Hiob 33, 6
Josua 1, 1-9
5. Mose 3, 25-28
5. Mose 31, 6-8
Josua 10, 25
Jeremia 1, 6-8
2. Timotheus 1, 7